Nun geht es weiter zum ersten unserer drei Hochgebirgsseen, dem Kol-Kogur. Er liegt auf 2600 m wie unser Ausgangspunkt, aber dazwischen liegen drei Pässe. Es geht viel rauf und runter, ist recht anstrengend, auch weil ich zu wenig getrunken hatte. Die Jahreszeit ist für diese Gegend optimal, die Wiesen sind dicht bewachsen mit Blumen in allen Farben, gelb, blau, weiß – zum Teil tausende von Edelweiß. Manche aus der Gruppe sind Experten und kennen fast jede Pflanze. Viele Vögel sind zu hören, aber in dieser Gegend sind nur wenige auch zu sehen. Auch andere Tiere machen sich noch rar. Eine belgisch-französische Reitergruppe überholt uns – unser Blick ist ein bisschen neidisch.
Im Bergsee gehen wir schwimmen, die Wassertemperatur auf 2600 m ist auszuhalten. Ein Stück weiter campen einige französische Mädchen, sie gehen samt ihren Pferden in den See und die Pferde schwimmen mit ihren Reiterinnen. Zum sehr guten Abendessen gab es Tee mit unterwegs gesammelten Kräutern.
Später kommen die Mädchen herüber zu unserem Lagerfeuer. Jamila erklärt uns, am Feuer müsse gesungen werden. Sie selber geht mit gutem Beispiel voran und singt auf kirgisisch und russisch. Unsere österreichisch-deutsche Gruppe brauchte am längsten um ein Lied vortragen zu können. Der musikalische Höhepunkt war aber die Uraufführung von Frère Jacques/Bruder Jakob gemeinsam als zweisprachiger Kanon gesungen.
Das Wetter ist nicht beständig, nachts regnet es. Morgens steht eine kleine Schüssel mit warmem Wasser vor dem Zelt – sehr komfortabel.