F1Q

F1Q – Elektromotormodelle

mit dem LiPo in die Luft

Die jüngste Klasse im Freiflug sind Motormodelle mit Elektroantrieb. Die Rahmenbedingungen zur Auslegung der Modelle sind sehr weit gefasst. Zur Begrenzung der Ausgangshöhe ist für jedes Modell lediglich ein individuelles Energielimit definiert. Dabei stehen je Gramm Gesamt-Fluggewicht 3 Joule Energie zur Verfügung. Bei der Energieberechnung wird jedoch nur ein Modellgewicht von höchstens 550 g berücksichtigt, was eine maximal zur Verfügung stehende Gesamtenergiemenge von 1650 Joule ergibt. Damit soll eine Begrenzung der Modelle auf eine sinnvolle Größe erreicht werden.

Um den Energieverbrauch während des Steigfluges zu überwachen, wird ein Energielimiter im Modell eingebaut. Das kleine elektronische Bauteil misst den Energieverbrauch während des Fluges und stoppt den Motor nach Erreichen des Limits automatisch. Zusätzlich ist die Motorlaufzeit auf maximal 30 sec begrenzt, um eine eindeutige Trennung von der Motorlauf- zur anschließenden Segelflugphase zu gewährleisten.

Dies ermöglicht ein breites Spektrum an Modellkonzeptionen und gibt Raum zum Experimentieren. Üblich sind Spannweiten zwischen 120 cm und 240 cm. Ziel der Konstruktion ist dabei eine möglichst leichte, aber dennoch ausreichend feste Struktur zu erhalten, um durch eine geringe Flächenbelastung gute Gleitflugeigenschaften zu erzielen. Die Fluggewichte der Modelle betragen je nach Größe zwischen 250 g bis 550 g.

Start und Steigflug sind ein wichtiger Bestandteil eines erfolgreichen Wertungsfluges. Diese sind nicht so rasant wie in der Verbrennermotorklasse F1C, jedoch sind durch die längere Motorlaufzeit vergleichbare Ausgangshöhen zu erzielen. Dabei steigen die Modelle je nach Trimmung sowohl in spiralförmigen Steilkreisen als auch senkrecht in den Himmel. Danach folgt in den meisten Fällen ein gesteuerter Übergang in die Gleitflugphase. Hier kommen wie in den anderen Klassen mechanische und elektronische Timer zum Einsatz.

Innerhalb eines Durchganges, der rund 60 min dauert, kann der Pilot den Startzeitpunkt selbst auswählen. Im Gegensatz zu den F1A-Piloten muss die Thermik – die aufsteigenden Luftströme – ohne Mithilfe des Modells vor dem Start erspürt werden.

Die Thermikbremse – das Leitwerk klappt hoch – unterbricht den Gleitflug nach Ablauf der vorgeschriebenen Maximal-Flugzeit von 180 sec, um ein Entfliegen in der Thermik zu vermeiden. Vor allem bei stärkerem Wind kann das Modell trotzdem in dieser Zeit eine große Strecke zurücklegen und so ist das Auffinden und Zurückholen ein wesentlicher, auch sportlicher Aspekt des Freiflugs.

Nach fünf bis sieben Durchgängen wird zusammengezählt. Bei Gleichstand erfolgt ein Stechen, bei dem die Piloten im direkten Vergleich gegeneinander antreten. Hier gibt es im Gegensatz zu den anderen Freiflugklassen, bei denen prinzipiell die Flugzeit um jeweils 2 min verlängert wird, zusätzlich noch die Möglichkeit, die Energiemenge auf 2 Joule pro Gramm Modellgewicht und gleichzeitig die Motorlaufzeit auf 20 sec zu reduzieren. Das ermöglicht durch die reduzierten Starthöhen auch auf kleineren Fluggeländen Stechflüge mit voller Ausnutzung der Gleitleistung der Modelle.

Durch den geräuscharmen Elektromotor ist das fliegen mit diesen Modellen auch dort möglich, wo Verbrennungsmotoren aus Umwelt- oder Lärmschutzgründen nicht eingesetzt werden können.

Die Wettbewerbe erstrecken sich von lokalen Veranstaltungen über Deutsche Meisterschaft bis zu Weltcup-Wettbewerben und ab 2024/26 ist F1Q auch eine Welt- und Europameisterschafts-Klasse.

Genaue Definitionen der Modellklassen siehe Web-Site der FAI und des DAeC.