Bischkek – Hauptstadt von Kirgistan mit gut 1 Million Einwohnern (von den 7 Mill. Bewohnern insgesamt). Der erste Eindruck ist: viel Verkehr, viele Staus, alles vollgeparkt. Jamila erklärt uns, meist sei es noch schlimmer, denn nun seien Sommerferien, die drei Monate dauern. Früher seien viele Autos russisch gewesen, später dann japanisch und jetzt kämen immer mehr aus China. Richtig alte Autos sieht man kaum. Der öffentliche Verkehr besteht ausschließlich aus Bussen.
Bischkek ist eine neue Stadt, überwiegend aus russischer Zeit. Alte Gebäude gibt es keine, denn früher lebten in Krigistan nur Nomaden und bauen nun mal weder Dörfer noch Städte. In der Innenstadt gibt es viel Grün, viele Bäume. Wasser für die Bewässerung ist kein Problem, da das Gebirge nur 40 km von Bischkek entfernt ist mit Bergen bis zu 5000 m – auf den Spitzen weiß – von meinem Hotelzimmer aus kann ich sie im Dunst erkennen.
Das Land hat eine wechselvolle Geschichte – davon zeugen die vielen Denkmale. Obwohl das Land muslemisch geprägt ist, sieht man nur wenig Kopftücher. Die Türkei hat 2024 eine riesige Moschee gestiftet für mehrere Tausende Gläubige. Im Gegensatz zu Usbekistan dürfen Ungläubige hier keine Moschee getreten, nur von außen reinschauen. Viele Baustellen, viele Hochhäuser werden gebaut. Doch recht viele heruntergekommene Plattenbauten sind zu sehen.
Die Temperaturen liegen deutlich über 30 Grad, aber die Luft ist in dem sehr kontinentalen Land recht trocken – wobei in diesen Tagen die Temperaturen in Deutschland kaum darunter liegen. Geld wechseln (100 Som sind etwa 1 Euro), Handykarte aktivieren, im Hotel über das WLAN telefonieren.
Was noch auffällt sind Getränke-Stände, fast an jeder Straßenecke. Aber nicht für Cola oder so. Es sind drei bis vier unterschiedliche Getränke in kleinen Fässern, in die dann in Becher oder leere Colaflaschen gezapft werden. Eines davon ist Ayran-ähnlich, eines basiert auf fermentiertem Getreide, eines ist süßlicher – alles lokale Produktion und in den Händen eines Einheimischen, der nach der Unabhängigkeit den richtigen Riecher hatte und nun ein reicher Mann ist.
Vom Datum im Kopf der Tagesberichte nicht irritieren lasse. Aus webtechnischen Gründen steht dort „2024“ – auch wenn es das Jahr 2025 ist.