Nun beginnt der letzte Tag in Kirgistan: 6 Uhr aufstehen, 6:30 Frühstück, 7 Uhr Abfahrt. Die gleiche Strecke zurück, den Pass hinunter – teils im Schritttempo. Tierherden auf der großen Straße, Esel rennen am Straßenrand neben der Leitplanke. Ausgedient LKW-Container kommen viel zu Einsatz, umgebaut zu Duschen, Toiletten, Küchen, ….
Wir machen Stopp an einer modernen Tankstelle, auch hier allerlei zu kaufen wir bei uns: Kaffee 1,50 Euro umgerechnet, sogar Rittersport zur Auswahl für 4 Euro – ein astronomischer Preis wenn man bedenkt, dass die Kirgisen deutlich weniger als ein Zehntel unserer Gehälter verdienen.
War es auf 3000 m noch recht frisch, haben wir nun angenehme Temperaturen erreicht, bis Bischkek werden sie dann aber auf über 35 Grad ansteigen.
An den Straßenrändern fallen immer wieder Bushaltestellen-Häuschen auf – viele Busse verkehren hier nicht. Die meisten der Häuschen sind recht alt, ganz unterschiedlich im Design, mal einfach, mal bunt oder elegant – aber sie haben alle ihre bester Zeit hinter sich.
Wir nähern uns dem Burana-Turm in Tokmok. Tokmok war mal ein großes Industriegebiet mit Wohnblocks für die Beschäftigten. Nach der Unabhängigkeit ging es bergab, viele Anlagen sind nur noch Industrieruinen und den Menschen fehlt die Arbeit. Der Turm ist der renovierte Rest eines Minaretts, hier war vor vielen hundert Jahren mal eine der wenigen Städte in Kirgistan. Über eine sehr steile, enge und dunkle Treppe geht es hinauf.
Mittagessen bei einer Familie, wobei das semikommerziell ist. Kurz nach uns kommt eine Gruppe Japaner in den zweiten Speisesaal. Nach dem Essen beschäftigen uns die Jungs und der Vater mit einen „kirgisischen Dreikampf“: So was wie Kegeln mit kleinen Knochen (wohl von einer Schaf-Wirbelsäule), Tauziehen und Nägel reinschlagen.
Auf dem Weg nach Bischkek überrascht uns „Rot-Front“ – eine Dorf deutschen Mennoniten, einer kleinen Gemeinde im Dorf mit Gebetsraum und Schule. Vor rund 100 Jahren hieß es noch „Bergdorf“, aber bald dann „Rot-Front“. Und das Ortsschild ist nicht wie hier üblich Kirgisisch/Russisch, es steht dort tatsächlich „Rot-Front“.
Ins Hotel, frisch machen, Abfahrt zum Abendessen in ein gutes Restaurant, in dem sogar ein kirgisische Musikgruppe für uns aufspielt.