Nun geht es wieder hoch hinaus. Zuerst auf eine guten Straße, auf der uns viele chinesische LKW mit chinesischer Zulassung und beladen mit chinesischen PKW entgegenkommen auf dem Weg Richtung Westen. Abbiegen auf immer kleineren Straßen geht bis es dann auf einer schmalen Schotterpiste von 1700 m in Serpentinen hoch zum Kalmal-Ashuu-Paß mit 3447 m, der höchste Punkt unserer Reise. Hier bewährt sich, dass unser Bus Allrad hat. Auch in dieser Gegend wieder die großen Kontraste, Berghänge mit Schotter und ganz wenig grün, dann wieder Hänge und Ebenen in der Höhe mit kräftigen Wiesen und ganz bunt blühend.
Die Mädels feiern den Pass so heftig, dass sie danach angaben, sich nicht mehr in der Lage zu sehen, die „erzieherischen Pflichten“ gegenüber Shantal zu erfüllen und übertrugen mir diese Aufgabe für einige Zeit – so wurde ich zum Großvater von Shantal ernannt. Dann geht es flach weiter zum Songköl und nun ein kurzes Bad im Hochgebirgssee auf 3000 m.
Mittagessen in einer Jurte, zu Fuß weiter zu unserem Camp. Das Essen ist abwechslungsreich, folgt aber meist dem Schema: zuerst Salat mit Tomaten, Gurken, Paprika, dann eine Suppe, oft kräftig Soljanka ähnlich, der Hauptgang mit Fleisch und Teigwaren. WWW hat eigentlich für jeden zweiten Tag vegetarisches Essen angeordnet. Drei Reisenden sind Vegetarier. Aber der Regen holt uns ein und Jamila führt uns in die kleine Hütte von Hirten bis der Regen vorbei ist. Hier können wir vergorene Stutenmilch kosten – ist verdauungsmäßig unproblematischer als frische Stutenmilch.
Beim Abendessen und anschließendem Kartenspiel in der „Restaurant-Jurte“ wird es empfindlich kalt. Aber die Jurten-Mannschaft heizt unsere Jurten gut ein und die Decken sind richtig warm. So kann man ohne zu frieren gemütlich einschlafen. Leider ist das Jurtencamp gut ausgeleuchtet die ganze Nacht. So findet man zwar die Toilette leicht, aber der Blick hoch zu den Sternen ist dadurch getrübt. Morgens dann Raureif auf der Wiese.