Langsam wird die Sache ernst. Die dreiköpfige FAI-Jury wohnt wieder in Litomerice, diesmal im Hotel Roosevelt. Jan Vosejpka, das tschechische Jurymitglied, fährt uns auch – Jurypräsident Emil Giezendanner (SUI) und mich. Emil kam mit dem Flugzeug, ich mit dem Zug. Das ist die gleiche Jurybesetzung wie 2024 bei der F1E-EM.
Die Modellabnahme und die Eröffnung fand auf dem kleinen Flugplatz von Roudnice nad Labem statt, so etwa 20 km vom Flugberg entfernt. Die Modellabnahme verlief etwas zyklisch, mal war Hochbetrieb, mal war fast nichts los. Die Zertifikate wurden überprüft, die Modellbeschriftungen, der FAI-Aufkleber und dann bekamen alle wesentliche Teile einen kleinen Aufkleber mit den tschechischen Farben. Modellgröße und -gewichte zu überprüfen entfällt auf Grund der Bauvorschriften bei F1E praktisch.
Das Spektrum der Modelle war recht groß, sowohl in den Dimensionen wie in den Bauweisen, wie man es in F1E ja kennt. Die Spannweiten sind zum Teil recht groß, die Rumpflängen wachsen weiter und die Spitzenreiter dürften in der Nähe von 2 m liegen. Flügel zum Teil vierteilig, Rümpfe zwei- oder gar dreiteilig – um die Kistengröße in Grenzen zu halten. Die Mehrzahl der Modelle fliegt noch klassisch, d.h. mit einem Magneten in der Rumpfkeule. Aber nicht ganz wenige fliegen mit einem elektronischen Sensor und Timer, der dann nicht nur den Kurs, sondern auch den Bunt beim Starten steuert und sogar vorprogrammierte Kursänderungen während des Fluges zuläßt.
Für die Teilnehmer gab es auch eine Willkomens-Geschenktüte, u.a. mit einer Flasche Wein und einem schönen T-Shirt. Und Getränkeflaschen standen kostenlos bereit um bei der Modellabnahme nicht zu durstig zu werden. Und es ist auch immer mit viel „hallo“ verbunden, hier hat man Zeit und kann alte (oder jüngere) Freude begrüßen und die neuesten Kenntnisse austauschen.
Nachdem die Hauptorganisatoren Jiří Rudolf und Tomas Vydra noch ein Filminterview überstanden hatten, ging es zur Eröffnung in eine der großen Hallen am Flugplatz, einige Maschinen hatten für uns Platz gemacht. Die Teams wurden vorgestellt und auch die Jury, Jiří Rudolf hielt eine kleine Ansprache, die übersetzt wurde, die tschechische Hymne und die der FAI wurden gespielt und Emil Giezendanner erklärte die WM für eröffnet.
In der Mannschaftsführerbesprechung erläuterte Jiří Rudolf den Ablauf der Junioren-WM am morgigen Dienstag, um 9 Uhr treffen am Hang wie 2024, 10 Uhr Beginn des ersten Durchgangs mit jeweils 10 min Pause. Gegen die 60 min Durchgangszeit gab es trotz der zum Teil 4-köpfigen Teams keinen Einwand. Kleine Diskussionen entspannten sich noch an der Frage, wo man Testflüge machen dürfe und wie das mit dem Geländeabschnitt zu verstehen ist, den man nicht betreten dürfe.
Ian Kaynes, der einzige UK-F1E-Pilot bei dieser WM war auch gleichzeitig sein eigenen Teammanager. Der muß ja seine Nationaflagge und -hymne abliefern bei der Anmeldung. Und da gab es was zu lachen. Er hatte eine orginal verpackte Fahne dabei und auf dem Aufkleber stand „Union Jack – made in China“.
Zu den gemeldeten Teilnehmer/innen und Nationen siehe unten im Blog die Infos in den Vorschauen.