06:28 Uhr am Morgen und wir fahren raus Richtung Gelände. Im Osten der erste Streifen Licht hinter den Sierras, und weil die Luft kalt ist und klar, sind die wie mit dem spitzen Bleistift gezeichnet.

Der starke Wind gestern Abend, der wohl auch vorausgesagt war, ist weg, Gott sei Dank! Der wäre ein Riesenthema geworden, aber es scheint tatsächlich, dass wir zum Wetter der ersten Tage zurück sind. So rechne ich damit, dass es auch heiß wird heute.

Auch gestern bei der Eröffnung verschonte uns der Wind oder war eben noch nicht da, er kam erst abends, und obwohl es ein, zwei Dinge zu kritisieren gibt, doch die gibt‘s immer, war es eine gelungene Veranstaltung.

Fange ich also mit dem Negativen an, dann ist das abgehakt: die Siegerehrung für den Sierra Cup hätte durchaus ein bisschen mehr Drama gebraucht. Ein bisschen mehr Glamour, ganz einfach zu erzeugen allein schon durch ein Treppchen, come on, vielleicht war das der größte Wettkampf des Jahres neben der WM und seine Sieger stehen halb auf Tartanbahn und halb auf Rasen.

Und dann die Tontechnik, die hätte man doch prüfen können: auf der Tribüne, wo keiner sass, aber Sabine Bilder machte, war alles kristallklar zu hören; auf dem Fussballfeld, wo die Mannschaften aufgereiht warteten, aber gar nix. Für Normalos nuschelig bis schlecht, für jemanden mit Hörbehinderung unmöglich.

Aber das waren die einzigen Makel. Vielleicht noch, dass ich kränkelte, irgendwie Staub und Schwäche in den Knochen stecken hatte, die mich den ganzen Morgen ins Bett geschmissen hatten, aber leichtes Essen zu Mittag und der unbedingte Wille, jetzt das beste aus dem Tag zu holen, liessen mich rechtzeitig wieder auf die Beine kommen.

Herrlich anzusehen und zu hören ein Schülerorchester aus dem Dorf, die uns gleich mit Rocky‘s Eye of the Tiger einheizten, dazu Roger Morells lustige Erzählung, dass mein Blog bei Google übersetzt der der WM der Senior Citizens ist, also der Senioren Mitbürger und wir sahen uns um und lachten!!

Danach dann fröhliches Beisammensein mit Wasser und Limo und Leckereien vom Mexikaner Gabby‘s. Das war eine tolle Idee und kam gut an. Man mischte sich, sprach und kaufte, verkaufte, man tauschte schon T-Shirts. Nur Bier vermissten die Europäer natürlich, aber andere Länder, andere Sitten.

Cenny Breeman freute uns als als Ersatz eingesprungenes Jurymitglied, doch währte die Freude nicht lange, denn abends bei der Team Managersitzung hörten wir, dass Cenny im Krankenhaus sei, und ich rufe von hier aus Alles Liebe, Cenny!! Gute Besserung und komm doch bald zurück!

Beim TM Meeting dann die üblichen netten Gesellen und auch Fragen. Nichts Neues eigentlich, nur dass schon wieder versucht wurde, an den Startstellen nur TM ODER den Assistent zu haben, und Michael und mein Finger gingen gleichzeitig in die Höhe. Das hatten wir doch schon in Frankreich und der Mongolei geklärt, dass das nicht FAI Regeln entspricht. Wieso soll ich als Assi auch 270€ Startgeld zahlen, wenn ich nicht mit zur Startstelle darf. Wir riefen aber nicht sofort nach dem Regelbuch, sondern allein der Hinweis darauf reichte, gepaart mit dem Wink auf Michas Hörproblem, dass Charly Jones, der Wettkampfleiter, einknickte und Daumen hoch zeigte: Accepted!

So, jetzt geht es hier gleich los.

Thomas, Franky, Andreas ist die Reihenfolge, George und Micha Sondhauss holen mit den Bikes zurück.

Ich werde versuchen alle ein oder zwei Durchhänge zu schreiben, kann aber nichts versprechen.