Nun sind wir schon am fünften und letzten Trekking-Tag. Am Vorabend haben wir uns über das Trinkgeld abgesprochen für die beiden Bergführer und die beiden Karawanen-Chefs. Markus wickelt die großen Scheine (10 000 SOM sind etwa 0,70 Euro) in große Blätter, damit es bei der Übergabe etwas netter aussieht. Letztmals Zelte abbauen und dann geht es zuerst einiges bergauf zu den Felsenmalereien, bei denen wir beim Herweg vorbei gekommen waren. Dann die über 1000 Meter Abstieg, dazwischen geht es immer wieder mal bergauf. Zweimal schickt Sergei einen Assistenten vor um den aktuellen Zustand des Wegs zu erkunden. Wir müssen etwas beschwerlich eine Abrutschstelle umgehen. Später überholen uns dann unsere Esel.


Langsam kommen wir der „belebten“ Welt wieder näher, wir sehen in der Ferne die Urlauber-Ressorts, die hier wild in die Landschaft herein gebaut wurden, auch eine zweite, moderne Seilbahn ist fast fertig. Mit dem Tieferkommen verändert sich auch das Vorkommen der Pflanzen, immer wieder Überraschungen. Nach der Mittagsrast im Tal müssen wir einen gar nicht so kleinen Bach durchwaten. Da ich keine Sandalen bei mir habe, wirft Sergei mit seine rüber und so kommen wir alle gut auf die andere Seite. Dann noch ein Bachbett hinauf, am Ende ganz steil und zum Lohn geht es anschließend sofort wieder steil in das nächste Tal hinunter.
Wir hatten heute einige Stellen, die ohne Trekkingstöcke fast nicht zu bewältigen gewesen wären, rauf und runter, weil zu rutschig. Wenn man die Höhen- und Steckenangaben der Wanderungen hier mit den bei uns üblichen auf der Alb und in den Alpen vergleicht, kann man sich über die Anstrengung leicht verschätzen. Die Wege hier sind meist nicht nur deutlich schmaler, weniger gepflegt und vor allem oft wesentlich rutschiger. Ausgesetzte Stellen waren allerdings keine dabei. Das letzte Stück des Wegs war wohl auch für unsere Guides neu, mehrmals musste der fast zu gewachsene Weg vom Assistenten vorgeprüft werden, auch GPS mußte helfen. Endlich kamen wir mit über einer Stunde Verspätung am Treffpunkt mit unserem Bus zur Rückfahrt nach Taschkent an. Für einen Umweg um den großen Stausee zu bewundern, reichte die Zeit nicht mehr.
Abendessen in einem Restaurant, Umpacken. Die „stadfeinen“ Sachen, die wir in Taschkent deponiert hatten, kommen jetzt in die Taschen, Schlafsack, Isomatte und Schmutzwäsche bleiben zurück. Und dann schnell einschlafen, denn um 5 Uhr sollen wir zum Flughafen gebracht werden.