Nun ist der letzte Trekking-Tag gekommen. Am Morgen hatte der nächtliche Regen zum Glück aufgehört. Ich bin früh aufgewacht und habe noch einen kleinen Morgenspaziergang auf den Hügel neben dem Zeltplatz gemacht. Bis auf 5 m konnte ich mit etwas Geduld an die Murmeltiere herankommen, die es in dieser Gegend zu Tausenden gab, ganze Hänge bevölkern sie mit ihren Höhlen. Dann Abschied von dem Trekking-Team. Die Trinkgelder hatten wir am Vorabend „ausdiskutiert“ und dann gemeinsam von allen übergeben.
Es ging auf einem Karrenweg im Wesentlichen bergab vom Lager auf 2400 m zum Yssykol auf 1600 m, die Landschaft wurde immer weniger grün und ging teilweise in eine Kies/Schotter-Wüste über. Mit dem Blick auf die Bergkette vor dem See bekam ich geradezu „heimatliche“ Gefühle, so ähnlich war es zu manchen Mongolei-Gegenden, auch die Schlucht am Ende.
Dann noch die nahezu logistische „Meisterleistung“, mitten in der Pampa mussten sich treffen: der Sprinter-Bus, der uns weiter auf die Reise mitnahm, der VW-Bus, der unsere Sachen brachte, die wir beim Trekking nicht brauchten und die Zeltausrüstung des Reisebüros wieder mitnahm, die Pferde-Karawane mit all unserem Gepäck vom Trekking und schließlich wir selber zu Fuß.
Über einen Schotterweg ging es bis zum Yssykol hinunter und dort auf einer vierspurigen Straße weiter Richtung Osten. Hier liegen beliebte Touristen-Orte, die während der sowjetischen Zeit vor allem bei Politikern beliebt waren. Auch die Kosmonauten sollen sich hier erholt haben nach den Strapazen des Weltraums. Baikonur lag in der Nähe unserer Flugroute nach Bischkek. Sogar ein Flugplatz für größere Maschinen gibt es am See.
Es war Freitagnachmittag und die Straßen um die Moscheen waren zugeparkt. Es wird viel gebaut, große Plakatwände zeigen wie toll die „Resorts“ aussehen sollen – zum Teil aber so dicht mit Ferienhäuschen bebaut, dass es nicht sonderlich verlockend aussieht. Dann noch ein Zwischenstopp an einem open air Museum mit hunderten (oder mehr) Steinzeichnungen (Petroglyphen).
Nach einer etwas seltsamen Anfahrt – ein umschlossenes Gelände mit vielen Bauruinen und Brachland – kamen wir, nun recht müde, an unserem Hotel an, nur ein paar hundert Meter weg vom Wasser mit freier Sicht und einem schönen Sandstrand. Keiner ließ es sich nehmen, ein paar Runden zu schwimmen. Das Wasser ist deutlich über 20 Grad warm, unterirdische Quellen heizen es auf. Der See hat keinen Abfluss, das Wasser muss also verdunsten und so ist es auch deutlich salzhaltig. Interessant war auch, die Bademode in dem muslemischen Land zu studieren: ein sehr großes Spektrum, von Badebekleidung, die bei uns als gemäßigt gelten würde, bis zu langen Gewändern, jüngere Mädchen zum Teil mit hübschen Badekleidchen.
Das Abendesse offen in zweiten Stock des Hotels, überdacht mit freiem Blick auf den See – leider so dunstig, dass man das gegenüberliegende Ufer und die hohen Berge nicht sehen konnte. Angenehme Temperaturen, gegen später sogar frisch – aber dafür gab es Decken. Leckeres Essen, sehr guter Service, dazu Wasser, Schwarztee und Sanddorn-Tee mit Pfefferminz. Sanddorn wächst in dieser Region sehr verbreitet. Morgen wird ein „wanderfreier“ Tag sein, keine Stiefel.
Texte zu den unten noch fehlenden Tagen werden „nachgeliefert“.
Vom Datum im Kopf der Tagesberichte nicht irritieren lasse. Aus webtechnischen Gründen steht dort „2024“ – auch wenn es das Jahr 2025 ist.