Nachdem wir gestern vom F1E Tag nun überhaupt nichts mitbekommen geschweige denn berichtet haben, hier natürlich News zu F1A: heute morgen war es schweinekalt!

Micha brauchte noch für ein Ladegerät einen bestimmten Stecker mit USB, der aber eben nicht dieser C Stecker war und auch nicht Micro USB, sondern eben der, den es in ganz Lost Hills nicht gab, und wir gingen noch zu Love‘s, wo es zum Glück gegen die Erwartungen, die der Name Love’s vielleicht auslöst, neben Essen, Trinken und Steckergedöne auch Wollmützen gab: beim Schritt aus dem Motelzimmer morgens um knapp 4 empfingen uns draußen gerade mal 5 Grad!
Auf dem Trainingsgelände draußen gegen halb 8 zogen wir Frauen übereinander an, was die Autos hergaben, Pullover, Schals und Mützen eben, während Andreas und George, Micha Sondhauss und Peter ihre Flieger fürs Training zusammen bauten. Ganz ruhige Luft, gute Thermik und kaum Abtrieb ließen vier Minuten Flugzeit zu und die Modelle lagen keine vierhundert Meter entfernt. Peter flog das gleiche Modell wie gestern, das grün-rote, das gestern ein Ohr verloren hatte, aber über Nacht erfolgreich geklebt wurde. Zwei Flüge meisterte es fantastisch, zwar machte es einmal weit links auf, aber schnüffelte dabei der Thermik hinterher, beim dritten aber brach das andere Ohr dann ab und bei der Landung auch gleich das Leitwerk und eine Fläche direkt am Holm. Micha raufte sich die Haare, aber Peter blieb ganz cool und sagte, gar kein Thema, er hat genug in der Kiste.

Der Wind hat wie angekündigt jetzt um schon fast 180 Grad gedreht und ein bisschen warte ich drauf, dass vielleicht die A-Flieger mal hier vorbei fliegen, keine Ahnung, wie es dort steht. Doch Micha kommt gerade mit dem vorläufigen Stand zurück, dass alle bisher alles voll haben, bis auf Volker, leider, dem fehlt der zweite Durchgang.
Im ersten waren es 240 Sekunden, die auf Anhieb einfach scheinen. Doch haben auch wir hier beim Trainingsfliegen der Motorflieger schon ein, zwei Absaufer eben absaufen sehen. So einfach wie es scheint, ist es wie üblich nicht. Zweite Nachricht, die Micha mit dem Moped mitbringt, ist, dass unsere mexikanische Gabby von gestern mit ihrem mobilen Esswaggon aufs Feld gekommen ist. Da könnte man mal ein zweites Frühstück einwerfen.
Ich habe heute Gamaschen an von Peter, die die Pieksedinger abhalten sollen. Meine eigenen Gamaschen liegen genau wie meine Yakmütze aus der Mongolei und Michas Ladegerätstecker, der NICHT Mikro USB ist, natürlich gut und sicher zuhause. Danke also, Peter, doch dafür hole ich auch seine Flieger wieder. Angelika Gey hat sich stattdessen aus zwei Plastiktüten gelbe Gamaschen gebaut, und das geht auch!

Wir haben die ersten Taranteln gesichtet, Franky Adametz gestern schon eine, und heute spazierte eine an unserem Trainingsplatz vorbei.

Meisnesst sind angekommen. Irgendwann kam die sms Wir parken in Verlängerung des Iglus, und das wäre schon ein Ding gewesen bei jetzt zur Mittagszeit fast wieder dreißig Grad, so ein Iglu, ein Eishaus, und wir standen im dem Moment natürlich gerade am Essenswagen und bestellten Tacos mit Salat und Burger, dazu einen Arizona Grünen Tee mit Rotem Apfel und Ginseng, und ein Modellflieger neben mir an der Schlange von Gabbys Wagen sagte direkt, das ist gelogen, den in Arizona gäbe es gar keinen Grünen Tee, das wüßte er! Überhaupt munkelt man, dass hier und in unserem Arbeitschat sehr ausgiebig übers Essen gesprochen wird, und das kann ich gerne bejahen!

Wir nehmen also Meissnest direkt mit zu uns zum Trainingsplatz. Der Schatten ihres großen Wohnmobils ist mehr als willkommen, auch wenn die Strömung, die langsam zum Wind wird, mittlerweile um 270 Grad gedreht hat im Vergleich zum Beginn des Wettbewerbes heute morgen um 8.
Jetzt ist es halb 12. Der Wettbewerb läuft also seit 270 Minuten und man könnte rechnen, pro Minute wandet der Wind um ein Grad!

Meissnest also jetzt hier und gut angekommen, die Fahrt heute Nacht allerdings sehr abenteuerlich! Hunderttausend sind mittlerweile aus LA evakuiert, denn so nah war das Feuer wohl noch nie und dementsprechend voll die Ausfallstraßen. Die Dame, die ihnen das Wohnmobil übergeben hatte, hatte auch ihre eigene Reisetasche quasi schon neben sich stehen. Sie wußte nicht, ob ihr Haus noch da ist, wenn die Arbeit zuende ist, und von Versicherungen hat hier sowieso noch niemand was gehört oder man kann sie nicht bezahlen. Tragisch also diese Bilder hier. Wir lasen heute morgen, dass das Feuer die I5, unsere Straße also, kurz nachdem wir sie befahren hatten, übersprungen hatte.

An Fliegen denken Sabine und Didi jedoch nicht mehr, und wir anderen machen uns im Schatten ihres Wohnmobils breit, lassen quasi dir letzten Probeflüge auslaufen, Andreas noch einen, Peter noch zwei, nur Micha Sondhauss ist mit seinem Kahn nicht nicht happy. Wir anderen diskutieren immer weniger Flieger und immer mehr, was es zu sehen gäbe in der Umgebung am freien Tag am Montag und vor allem, wo es zum Abendessen hin geht. Da lockt die Willow Ranch eine Ausfahrt südlich an der I5, ein Road House mit Grill, die dicksten Steaks der Umgebung gibt es dort, und schnell wird man sich einig, da geht es heute hin!
Das A-Team nicht, denn Thomas ist im Stechen. Franky hat nicht nur den 6., sondern auch gleich den 7. daneben gehauen, der Schlot, aber die Willow Ranch wird sicher in den nächsten Tagen noch einmal auf dem Programm stehen.
Gerade noch eine gute Stunde nicht nur geruht, sondern tief geschlafen, so tief, dass ich nicht nur den Wecker aushaue, sondern mich auch kaum noch daran erinnere. Erst zwanzig Minuten später krabbelte ein Gedanke in meinen Tiefschlaf, da war doch was, und jetzt klopft Sabine schon von neben an: wir wollen los!