Nun der große Sprung von der doch fast menschenleeren Natur an die Seidenstraße mit den berühmten Städten und den vielen (zumindest unsere Vermutung) Touristen. Abfahrt um 5 Uhr, versorgt mit einem Lunchpaket. Noch kein Verkehrsstau, die Gebäude des nationalen Flughafen liegen auf der anderen Seite der Pisten, gegenüber des internationalen. Ohne Check von Person und Gepäck kommt man schon gar nicht in das Flughafengebäude rein, dort dann nochmals die üblichen Sicherheitskontrollen. Ansonsten ist dieser Teil des Flughafens relativ klein mit nur ganz kurzen Wegen. Beim Warten sieht man schon, viele Touristen haben wohl den gleichen Plan wie wir. Ein kurzer, ruhiger Flug mit einem Airbus A320, in gut einer Stunden sind wir Ziel Urgentsch. Dann gut 30 km nach Chiwa. Eine Oberleitungs-Buslinie verbindet die beiden Städte. Um 9 Uhr sind wir schon im Hotel und können auch bald schon in unsere Zimmer – und nach 10 min geht es los mit den blauen Kacheln der Seidenstraße. Unser Hotel liegt nur wenige Hundert Meter vor dem Westtor der Altstadt, die im Prinzip ein einziges Museum ist. Für die meisten Museen der Stadt braucht man die pauschale Eintrittskarte.
„Moscheen, Medresen, Mausoleen und Minarette übertreffen sich in einem Spiel von Blautönen und Ornamenten in perfekten Proportionen“ steht im Prospekt von „Weitweit Wandern“. Und alles gibt es hier nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach. Nodir erklärt uns alles mit vielen Details, denen ich bald gar nicht mehr folgen kann, wer wann wo von und nach gezogen ist und was erobert hat. Eigentlich reichen mir die Grundzüge und dann einfach das, was man hier sehen kann, bewundern und bestaunen. Vieles ist allerdings nicht mehr im Originalzustand, aber fachgerechnet renoviert. Da unsere Eintrittskarte nur bis 10 Uhr am nächsten Morgen gilt, haben wir ein strenges Programm. Trotzdem bleibt bis zum Abendessen noch Zeit und ich mache mich allein auf, um durch die Teile der Altstadt zu spazieren, in der auch wirklich Mensch wohnen und nicht nur Touristen und Händler aktiv sind. Touristen – deutlich weniger als wir befürchtet hatte. Es war nirgends eng und öfters sogar eher leer.
Nicht so viel Text – einfach die Fotos ansehen (wenn sie dann ausgewählt und hochgeladen sind).
Was mich aber etwas irritiert hat: Unser Guide bekommt vom Veranstalter nicht das schöne Hotel bezahlt, in dem auch wir wohnen. Dies sei bei Reisen in Asien sogar nicht unüblich. Er muss sein Hotel aus einem Honorar bezahlen, und wählt deshalb ein preisgünstiges Guesthaus mit einem Mehrbett-Zimmer. Zum einen finde ich es komisch, wenn der Guide mit weniger Komfort als seine „Betreuten“ wohnen muss. Zum anderen kann man bei einer geführten Reise auch erwarten, dass der Guide auch im Zweifelsfall im Hotel erreichbar ist.